Pizza ist einer der Klassiker der Gourmet-Rohkost schlechthin …
Vielleicht, weil Rohkost-Pizza soo farbenfroh ist!
Und jede Pizza sieht anders aus. Du kannst eine Rohkost-Pizza ganz genau mit den Dingen belegen, die dir am besten schmecken.
Bevor´s nun aber zum Rezept geht, zunächst ein paar Vorbemerkungen.
Dörren der Pizzaböden
Eine Rohkostpizza braucht etwas Vorlaufzeit, denn zuerst müssen die Pizzaböden hergestellt und getrocknet werden.
Dabei brauchen die Böden nicht ganz durchgetrocknet zu sein.
Marinieren von Pilzen & Zwiebeln
Falls du für den Belag Pilze und/oder Zwiebeln verwenden möchtest, kannst du diese natürlich einfach so verwenden.
Du kannst sie aber auch über Nacht marinieren. Weiter unten erfährst du, wie ich das mache.
Ganz besonders lecker schmeckt es auch, wenn du die eingelegten Pilze und/oder Zwiebeln auf einem Teller im Dörrapparat etwas andörren lässt.
Ausführliche Anleitungen
Wenn du zum ersten Mal roh-veganen Teig aus gekeimtem, rückgetrocknetem Buchweizen herstellst, dann findest du hier eine genaue Anleitung für die Herstellung des roh-veganen Pizzateigs.
Und hier beschreibe ich ausführlich, wie ich roh-vegane Tomatensoße herstelle.
Deshalb werde ich in diesem Pizza-Rezept die Zubereitung des Pizzateigs und der Tomatensoße nur kurz beschreiben.
Ich verwende für diese Rohkost-Pizza einen Frischkäse aus Hanf. Wenn du eher auf Cashews stehst, dann gehts hier zum Rezept einer rohköstlichen Cashew-Creme. Dabei würde ich hier in der warmen Jahreszeit die Sellerie und die Zwiebel einfach durch frische Kräuter ersetzen.
Dicker oder dünner Pizzaboden
Ja, das ist Geschmackssache.
Aber irgendwie spielt das Mengenverhältnis von Pizzaboden zu Belag schon eine Rolle für den Geschmack.
Das wirst du mit der Zeit rauskriegen.
Und es kommt dabei nicht nur auf die Menge an, sondern auch darauf, wie “saftig” der Pizzaboden noch ist und wieviel Eigengeschmack er hat. Hat er viel Eigengeschmack (Liebstöckl!), schmeckt es harmonischer mit einem dünneren Pizzaboden bzw. mehr Belag und umgekehrt.
Tipp
Falls du sowohl die Tomatensoße als auch den roh-veganen Frischkäse in derselben Maschine zubereitest, dann mache zuerst den Frischkäse und dann erst die Tomatensoße. So brauchst du zwischendurch den Mixer (oder den Pürierstab) nicht zu spülen.
Machst du es umgekehrt, musst du aus farblichen Gründen die Tomatensoßenreste abspülen, bevor du den Frischkäse herstellst.
Rezept für 2 Pizzen
Das Rezept ist für 2 Pizzaböden von Springformengröße berechnet.
Dabei wird dir möglicherweise ein bisschen Pizzateig übrigbleiben. Ich habe daraus einfach ein kleines, dünnes Flûte geformt, das ich neben den Pizzaböden mitgetrocknet habe.
Zutaten
Pizzaboden
500 g Buchweizen
100 g Leinsamen
50 g Kürbiskerne
350 g Gemüse (Zucchini, Karotte, Zwiebel)
1 geschälte Zitrone
3 Blätter Liebstöckl (optional)
etwas Kurkumapulver & Pfeffer
½-1 Tasse Wasser
Tomatensoße
10 relativ große getrocknete Tomaten
1 Medjoul-Dattel (kleingeschnitten)
2 dünne Scheibchen feingehackten Ingwer
1 feingehackte Knoblauchzehe (optional)
½ Tasse Wasser
2 EL Zitronensaft
200 g Tomaten
1 Stückchen Zwiebel
Kurkumapulver & etwas Pfeffer
1 kleine Handvoll Kräuter
(z.B. Oregano, Petersilie, Selleriegrün, Schnittlauch oder Bärlauch & 1 Liebstöcklblättchen)
Frischkäse aus Hanf
120 g geschälte Hanfsamen
6 EL Zitronensaft
6 EL Wasser
reichlich Kurkumapulver & etwas Pfeffer
Belag
300 g Tomaten
200 g Champignons
1-2 rote Paprika
1 kleine Zwiebel (optional)
Kräuter (z.B. Oregano, Petersilie, Selleriegrün)
Marinade für Champignons & Zwiebel
2 EL Wasser
½ gestrichener EL Miso (oder etwas Tamari-Sauce)
1 durchgedrückte Knoblauchzehe (optional)
2 TL Olivenöl
Paprikapulver
Zubereitung
Pizzaboden
Gekeimten und wieder getrockneten Buchweizen zusammen mit dem Leinsamen und den Kürbiskernen zu relativ feinem Mehl vermahlen.
Dann das Gemüse zusammen mit der Zitrone, dem Liebstöckl und den Gewürzen im Mixer pürieren, wobei das Resultat nicht homogen zu sein braucht.
Die Hälfte des Wassers in die Gemüsemasse geben, die andere Hälfte nur bei Bedarf verwenden.
Gib nun die Gemüsemasse über das Mehl und verarbeite das Ganze zu einem Pizzateig, den du idealerweise etwas ruhen lässt, bevor du ihn mit den Händen und/oder einem Nudelholz zu einem Fladen formst.
Ziemlich weit unten in diesem Artikel erzähle ich dir genau, wie du die Rohkost-Fladen formen kannst.
Die Pizzaböden trocknen.
Champignons & Zwiebel marinieren
Falls du für deine Rohkost-Pizza auch Champignons verwenden möchtest, kannst du sie natürlich einfach halbieren oder Vierteln oder in Scheiben schneiden und auf die Pizza legen.
Du kannst sie aber auch marinieren.
Und wenn du als Belag auch Zwiebeln verwendest, kannst du diese in dünne Scheiben schneiden und mit den Pilzen zusammen marinieren.
Für die Marinade das Miso in dem Wasser mit einer kleinen Gabel oder einem Mini-Schneebesen gut verrühren. Dabei sollten keine Klumpen übrig sein, denn Miso hat einen sehr starken Eigengeschmack.
Gib nun die anderen Zutaten in die Marinade,gieße sie über die vorbereiteten Pilze und lasse die Pilze durchziehen. Optimal wäre es, Pilze und/oder Zwiebeln über Nacht zu marinieren, ansonsten geht es auch, wenn du einfach die Pilze/Zwiebeln in die Marinade legst, bevor du anfängst, Tomatensoße und Hanf-Frischkäse zuzubereiten.
Tomatensoße
Die getrockneten Tomaten in dem Wasser einweichen. Alle anderen Zutaten – außer den Kräutern – dazugeben und pürieren.
Die Kräuter erst ganz am Schluss einige Sekunden mitpürieren.
Diese Tomatensoße sollte eigentlich ohne weiteres Andicken auskommen. Sollte sie aus irgendeinem Grund zu dünnflüssig geworden sein, kannst du sie etwas andicken, indem du ½-1 TL Flohsamenschalen sorgfältig in die Soße rührst.
Frischkäse aus Hanf
Alle Zutaten mit dem Pürierstab oder im Mixer zu einer gleichmäßigen Creme verarbeiten und etwas ziehen lassen.
Für dieses Rezept habe ich aus farblichen Gründen relativ viel Kurkumapulver verwendet. Aber das ist natürlich optional. Mach das nur, wenn es dir auch schmeckt 🙂
Steht die Creme einige Zeit, musst du eventuell noch 1-2 EL Wasser dazugeben und mit einem Löffel unterrühren.
Belag
Schneide die Tomaten und die Paprika in dünne Scheiben.
Pizza belegen
Lege den Pizzaboden auf den Teller, auf dem du die Pizza auch servieren möchtest.
Streiche nun eine nicht zu dünne Schicht Tomatensoße auf dem Pizzaboden aus.
Ich lasse dabei immer einen etwa 1 cm breiten Rand frei, damit sich zwischen Boden und Soße ein schöner Kontrast ergibt und man den Boden beim Essen auch sieht 🙂
Belege nun die Pizza ganz nach Herzenslust und gib Frischkäse-Kleckse auf die Pizza.
Gib zum Schluss einige Oreganoblätter oder etwas Petersilie auf die Pizza und bestreue sie mit gehackten Kräutern (Oregano, Petersilie und Selleriegrün).