In meiner Kindheit war es Tradition, dass es am Weihnachtsabend Würstchen mit Kartoffelsalat gab. Deshalb habe ich dieses Jahr mit viel Spaß roh-vegane Würstchen für meine Serie Rohkost an Weihnachten kreiert.
Ich habe beschlossen, auf roh-veganen Kartoffelsalat zu verzichten und stattdessen die roh-veganen Würstchen einfach auf einem schönen, bunten Rohkostteller mit Leinsamendressing anzurichten.
Kamut
Und da ich derzeit ein bisschen mit Kamut, einem Urweizen, experimentiere, enthalten die Würstchen auch Kamut.
Den kannst du aber auch einfach weglassen.
Wenn ich aber Kamut verwende, lasse ich ihn 2-3 Tage ankeimen und manchmal mariniere ich den angekeimten Kamut in der Nacht vor der Zubereitung in einer Marinade aus Wasser, etwas Miso und etwas scharfem Paprikapulver.
Der angekeimte Kamut sorgt – wie ich finde – auf der einen Seite für einen herrlichen Biss, denn er ist ein bisschen elastisch oder gummiartig, auf der anderen Seite schmeckt er aber in diesen Würstchen etwas fade.
Falls du Kamut als Zutat für die Würstchen verwenden möchtest, dann sollte es nicht zu viel sein.
Für meine Leserinnen und Leser mit Glutenallergie möchte ich sicherheitshalber auch noch kurz erwähnen, dass Kamut zwar weniger Gluten enthält als moderner Weizen, aber glutenfrei ist Kamut nicht …
Sonnenblumen oder Walnüsse
Du kannst für die roh-veganen Würstchen Sonnenblumenkerne oder Walnüsse verwenden – das ist Geschmackssache.
Mir persönlich schmecken rohköstliche Würstchen und andere – nennen wir sie mal “Fleischalternativen” mit Walnüssen besser, denn sie bringen selbst einen stärkeren Geschmack mit.
Was für ein Glück für mich, denn auch das Omega 6 : Omega 3-Verhältnis ist bei Walnüssen hervorragend 🙂
Sonnenblumenkerne dagenen sind reine Omega 6-Bomben …
In meiner Kindheit in Schwaben waren Würstchen am Heiligabend Tradition. Deshalb musste ein roh-veganes Würstchenrezept und ein festlicher Rohkostteller einfach mit in meine Serie “Rohkost an Weihnachten” – und es hat viel Spaß gemacht, dieses Würstchen-Rezept zu kreiieren 🙂
Zutaten
100 g Sonnenblumenkerne oder Walnüsse, über Nacht eingeweicht
2-3 gehäufte EL gekeimter Kamut (optional)
100 g Champignons
8 getrocknete Tomaten (10 Minuten eingeweicht und ausgespült)
4 gehäufte EL grob gehackte Zwiebel
2 Knoblauchzehen, gehackt
2 dünne Scheibchen Ingwer, gehackt
Pfeffer, Kurkumapulver, scharfes Paprikapulver
Selleriegrün und/oder Petersilie, gehackt *
3 leicht gehäufte TL Flohsamenschalen
* Selleriegrün und Petersilie sind optional. Du kannst die roh-veganen Würstchen ganz nach Geschmack würzen – oder das Selleriegrün durch etwas geriebene Sellerieknolle ersetzen 🙂
Zubereitung
Alle Zutaten – außer dem Selleriegrün und/oder der Petersilie und den Flohsamenschalen – in der Küchenmaschine zu einer nicht ganz homogenen Masse verarbeiten.
Der 2-3 Tage gekeimte Kamut gibt wie gesagt den Würstchen etwas Biss, ist aber selbst recht geschmacksneutral und kann daher auch weggelassen werden.
Die Masse in eine Schüssel geben.
Nun die gehackten grünen Kräuter und die Flohsamenschalen dazugeben und mit einer Gabel gut vermengen.
Die Masse nun etwa 15 Minuten ziehen lassen, damit die Flohsamenschalen die Masse andicken können.
Bei Bedarf etwas mehr Flohsamenschalen hinzugeben und nochmals ziehen lassen.
Du brauchst eine Masse, die fest genug ist, um haltbare Würstchen daraus rollen zu können.
Roh-vegane Würstchen formen
Ich forme die Würstchen in zwei Arbeitsgängen:
In einem ersten Arbeitsgang forme ich zunächst mit den Fingern Würstchen und lege sie auf einen Teller.
Diese Würstchen brauchen zunächst mal noch nicht besonders schön auszusehen.
Dann rolle ich in einem zweiten Arbeitsgang diese Würstchen auf einem leicht angefeuchteten Holzbrettchen und lege sie dann vorsichtig auf das Backpapier, die Dörrfolie o. Ä.
Wenn du möchtest, kannst du die Würstchen ein bisschen krümmen.
Trockne nun die Würstchen.
Das wird höchstwahrscheinlich einige Stunden dauern, auch wenn du sie nicht ganz durchzutrocknen brauchst.
Ich selbst habe sie 2 Tage vor dem Servieren zubereitet und einfach auf dem Metallgitter meines Dörrgeräts liegenlassen. Allerdings ist meine Küche ungeheizt 🙂
Beilagen
Bei den Beilagen kam es mir darauf an, dass es ansprechend, dekorativ und schön bunt aussieht.
Dafür ist sehr fein gehobelter Rotkohl natürlich gut geeignet. Allerdings lässt Rotkohl schnell den Geschmack der Würstchen verblassen. Serviere also nicht zu viel Rotkohl zu diesem Gericht und sorge bei einer Rotkohlbeilage unbedingt dafür, dass die Würstchen ordentlich gewürzt sind.
Außerdem gab es Mandarinen-Blumen, Apfel- und Zwiebelringe, garniert mit etwas Petersilie und Selleriegrün und dazu ein Leinsamendressing.
Rohkost an Weihnachten – weitere Rezepte
Wenn du dich von meinen anderen Rezepten in der Reihe Rohkost an Weihnachten inspirieren lassen möchtest, dann schau doch einfach mal hier vorbei:
Roh-vegane Würstchen für den Weihnachtsabend – mit fein gehobeltem Rotkohl, Mandarinen-Blumen, Apfel- und Zwiebelringen, ein paar Trauben, Leinsamendressing und etwas dekorativem Grün (Petersilie & Selleriegrün) 🙂
Und im Text erzähle ich dir auch genau, wie ich schöne Würstchen forme 🙂
