In der Reihe Wildkräuter im Portrait, die wiederum Teil meines Wildkräuter-Specials mit sehr viel Wissenswertem zu Wildkräutern im Allgemeinen und praktischen Wildkräuter-Sammeltipps ist, möchte ich dir heute das Veilchen vorstellen.
In vielen alten Gärten und Parks findet man die kleinen Veilchen, das als Symbol für Liebe und Treue, aber auch als Symbol für Bescheidenheit gilt.
Duftveilchen
Duftveilchen (Viola odorata) trifft man eher als Einzelpflanze an, sie blühen bereits früh im Jahr und werden deshalb auch Märzveilchen genannt. Wie ihr Name bereits andeutet, enthalten sie ätherische Öle und verbreiten einen starken Duft, den viele Menschen im Frühjahr lieben.
Hundsveilchen
Hundsveilchen (Viola canina) dagegen blühen erst im Mai/Juni, wachsen in Büscheln oder bilden sogar Polster.
Acker- und Wildes Stiefmütterchen
Zu den Veilchen zählen außerdem noch die beiden Arten Acker-Stiefmütterchen (Viola arvensis) und Wildes Stiefmütterchen (Viola tricolor).
Kann man Veilchen essen?
Ja, grundsätzlich kann man alle Veilchen essen.
Essbar sind die oberirdischen Teile des Veilchens, also Blätter, Blüten und Stängel, die man in einem gemischten Wildkräutersalat oder als mengenmäßig kleine Zutat in einem Smoothie verwenden kann.
Veilchen nur in geringen Mengen essen
Allerdings wird vor dem Verzehr größerer Mengen von Veilchen dringend abgeraten, denn Veilchen haben einen hohen Saponingehalt, durch den andere Stoffe besser aufgenommen werden.
Veilchen enthalten Saponine
Saponine sind Stoffe, die beim Schütteln mit Wasser “Seifenschaum” erzeugen. Dabei verändern sich die Eigenschaften des Wassers. Es ist derselbe Vorgang wie bei Waschpulver oder Seife.
Menschen, die irgendwelche Medikamente nehmen, sollten dies besonders beherzigen.
Der Verzehr größerer Mengen an Veilchen kann übrigens – nicht zuletzt aufgrund der Saponine – zu Brechreiz und Erbrechen führen.
Veilchen enthalten Salicylsäure
Veilchen enthalten Salicylsäure, also denselben Stoff, der in Aspirin enthalten ist.
Menschen mit einer Überempfindlichkeit gegen Salicylate (z.B. Aspirin) sollten daher die Veilchen in der Nahrung meiden.
Veilchen in der Naturheilkunde
Bereits Hippocrates hat übrigens die Einnahme von Veilchen bei Kopfschmerzen, Augenleiden und Melancholie empfohlen.
Überhaupt enthalten Veilchen viele verschiedene Inhaltsstoffe und werden daher in der Naturheilkunde gegen vielerlei Beschwerden eingesetzt.
Beispielsweise gelten sie als wassertreibend und wurden bei Ödemen eingesetzt. Aber sie beruhigen auch die Haut und kommen noch heute u.a. bei Atemwegserkrankungen zum Einsatz.
Veilchen – Heilpflanze des Jahres 2007
2007 wurde das Veilchen sogar zur Heilpflanze des Jahres gewählt.
Veilchen als Deko
Es braucht auch nur ein paar dieser wunderschönen Veilchenblüten, um jedem Wildkräutersalat und jedem Dessert eine ganz besondere Note zu verleihen.
Denn mit ihren violetten Farbnuancen, ihrem betörenden Duft und ihrem romantischen Aussehen verzaubern ein paar Veilchenblüten jedes Gericht 🙂