Ich liebe Wraps in meiner Rohkost-Küche.
Mit einer Füllung aus Salat oder Gemüse der Saison und einem leckeren, cremigen Dressing ergeben sie eine tolle, nahrhafte Hauptmahlzeit, die noch dazu sehr dekorativ aussieht.
In diesem Rezept stelle ich dir meine roten und meine gelben Wraps vor, dazu ganz unten in diesem Beitrag die Füllung, die ich für dieses Rezept verwendet habe und mein geliebtes Hanf-Dressing.
Tipps für die Zubereitung von Rohkost-Wraps
Bei der Herstellung solltest du ein paar Punkte beachten, damit deine Wraps gut gelingen!
Ganz grundsätzlich bestehen Rohkost-Wraps aus einem flüssigen Anteil, meist püriertes Gemüse, und irgendetwas, das dieses Gemüse zusammenhält.
Was hält die Wraps zusammen?
Für Bindung sorgen beispielsweise gemahlene Leinsamen oder Flohsamenschalen, aber auch Datteln oder andere “klebrige” Zutaten sorgen für Zusammenhalt und Elastizität.
Auch das Pektin von beispielsweise Äpfeln trägt zur Bindung bei.
Die Verwendung solcher Zutaten in den Rohkost-Wraps erleichtern die Zubereitung elastischer Wraps ungemein.
Brechende Wraps
Wenn man zu viel gemahlenen Leinsamen in die Masse gibt, ähnelt das Endprodukt eher Kräckern als Wraps. Das bedeutet, zu viel gemahlener Leinsamen macht die Wraps unelastisch und brüchig.
Die Resultate schmecken zwar trotzdem super – wie Kräcker eben – nur lassen sie sich halt nicht aufrollen ohne zu brechen.
Ich arbeite daher gerne mit Rezepten, bei denen außer gemahlenen Leinsamen auch Flohsamenschalen zum Einsatz kommen, denn Flohsamenschalen haben ein sehr gutes Bindungsvermögen und sorgen für elastische Wraps.
Zu feuchter Wrap-Teig
Gemüse besteht hauptsächlich aus Wasser.
Sobald du nun anfängst, deinen Wrap-Teig zu trocknen, verdunstet ein Großteil der Wrap-Masse und die Wrap-Masse wird sozusagen weniger.
Dadurch ziehen sich die Wraps auf dem Backpapier zusammen, wodurch im Backpapier Wellen und Falten entstehen. Dieses wellige Relief des Backpapiers ist dan im fertigen Wrap sichtbar, was zwar dem Geschmack keinerlei Abbruch tut, der Schönheit aber schon 🙂
Sorge also dafür, dass du – natürlich ohne deinem Mixer den Garaus zu machen – mit so wenig Wasserzugabe wie möglich arbeitest.
Es kann dabei helfen, die Gemüsestücke relativ klein zu schneiden, bevor du sie in den Mixer gibst – und nicht die gesamte Gemüsemenge auf einmal in den Mixer zu geben.
Auch etwas mehr Flohsamenschalen binden Wasser und können – in gewissen Grenzen – verhindern, dass sich die Wrap-Masse zu stark zusammenzieht.
Dazu kommt noch, dass es Zeit und Strom kostet, das unnötige Wasser im Wrap-Teig verdampfen zu lassen.
Als Faustregel gilt also:
Wrap-Teig sollte nicht flüssiger sein als absolut notwendig!
Wie dick sollten die Wraps sein?
Durch das verdunstende Wasser ziehen sich die Wraps nicht nur in ihrer Flächenausdehnung zusammen, auch die Dicke der Wraps nimmt ab.
Hast du nun die Wrap-Masse zu dünn aufs Backpapier aufgetragen, risikierst du, dass die Wraps so dünn werden, dass sich Löcher bilden.
Aber auch die Entstehung von Löchern in den Wraps werden wiederum nicht nur durch zu dünnes Auftragen, sondern durch eine zu flüssige Wrap-Masse, aus der viel Wasser verdunstet, begünstigt.
Ich würde dir also empfehlen, anfänglich eher dickere Schichten aufzutragen. Wenn deine so hergestellten Wraps gut gelungen sind, kannst du immer noch Versuche mit dünneren Schichten starten, denn diese superdünnen Wraps sind schon sehr dekorativ …
Trockene Ränder
Du wirst nur schwer verhindern können, dass die Ränder trockener sind als der Rest der Wrap-Masse.
Aber das macht gar nichts, schneide einfach die Ränder mit einem Messer oder einer Schere ab und genieße sie als Snack zwischendurch oder schneide kleine Quadrate, die du auf Salate streust.
Keine Sorge, die abgeschnittenen Ränder werden bei dir das Mindesthaltbarkeitsdatum nicht überschreiten 🙂
Diese Vorgehensweise ist wesentlich einfacher, als wenn man – sozusagen “auf Biegen und Brechen” – versucht, die trockenen Ränder aufzurollen.
Zutaten
Rote Rohkost-Wraps
200 g Rote Bete
150 g Zwiebel
150 g Äpfel
1 kleines Stück Sellerie
1 Dattel
ein paar EL Wasser
Pfeffer und Kurkuma
2 gehäufte EL gemahlenen Leinsamen
2 gestrichene EL Flohsamenschalen
Gelbe Rohkost-Wraps
150 g Karotten
150 g Äpfel
100 g Zwiebel
1 kleines Stück Sellerie
1 Dattel
2 EL Zitronensaft
½ gestrichenen TL Kurkumapulver
Pfeffer
1 Prise Schwarzkümmel
1 Prise gemahlenen Kreuzkümmel
2 gehäufte EL Goldleinsamen (ganz, nicht gemahlen)
1 gestrichener EL Flohsamenschalen
Zubereitung
Rote Rohkost-Wraps
Die Dattel mit einem Messer feinhacken und mit den in mixergerechte Stücke geschnittenen Äpfel und ein paar Esslöffeln Wasser zu einer homogenen Masse pürieren.
Dabei nur so viel Wasser zugeben, wie dein Mixer braucht, um ordentlich arbeiten zu können.
Das Gemüse ebenfalls in mixergerechte Stücke schneiden und in den Mixer geben.
Nicht alle Mixer schaffen es, wenn man sofort das ganze Gemüse hinzugibt. Gib es eventuell portionsweise dazu.
Auch die Gewürze dazugeben.
Dann die Masse fein pürieren.
Am Schluss das Leinsamenmehl und die Flohsamenschalen dazugeben und mit dem Mixer das Ganze nochmals durchmixen, damit eine homogene Masse entsteht.
Falls dein Mixer das nicht packt, kannst du auch einfach das Gemüsepüree in eine Schüssel geben und Leinsamenmehl und Flohsamenschalen, die du zuvor vermischt hast, mit einem Löffel unterrühren. Dabei darauf achten, dass das Ganze homogen ist und keine Klumpen entstehen.
Auf ein ganz leicht eingefettetes Backpapier oder auf eine Dörrfolie geben und die Wraps so lange trocknen, bis sie sich gut aufrollen lassen. Unterwegs kommt der Zeitpunkt, an dem du das Backpapier abziehen und die Wraps im Backofen entweder von der anderen Seite trocknen oder sie im Dörrautomat von beiden Seiten weitertrocknen kannst.
Gelbe Rohkost-Wraps
Mixe zunächst die feingehackte Dattel mit dem Zitronensaft, die in mixergerechte Stücke geschnittenen Äpfel und ggf. ganz wenig Wasser zu einem homogenen Mus.
Schneide das übrige Gemüse in mixergerechte Stücke und gib es – eventuell portionsweise – zusammen mit den Gewürzen zur Dattel-Apfel-Masse. Püriere das Ganze zu einer homogenen Masse.
Mixe zum Schluss den Goldleinsamen und die Flohsamenschalen kurz unter.
Verfahre dann weiter, wie bereits bei der Zubereitung der roten Wraps beschrieben.
Füllung
Fülle die Wraps mit Salaten oder Wildkräutern der Saison – der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.
Für die Wraps hier auf dem Bild habe ich ebenfalls saisonale Zutaten verwendet:
Füllung der roten Wraps
In feine Streifchen geschnittenen Weißkohl, halbe, dünne Zwiebelringe und in lange, dünne Streifchen genschnittene Karotten.
Füllung der gelben Wraps
Fein geschnittenen Rotkohl, halbe dünne Zwiebelringe und Orangenstückchen.
Dressing
Aber was wären diese Rohkost-Wraps ohne ein schmackhaftes, nährendes, cremiges Dressing – ein Leinsamen-Dressing beispielsweise, oder ein Cashew-Dressing.
Oder wie hier auf dem Bild ein schnelles Hanf-Dressing.
Hanf-Dressings gehören zu meinen absoluten Lieblingsdressings. Sie sind auch superschnell zubereitet – nicht einmal einweichen muss man sie:
Hanf-Dressing
Zutaten
100 g geschälter Hanf
Saft einer Orange (etwa 7 EL Orangensaft)
2 EL Zitronensaft
1 gehäufter EL feingehackte Zwiebeln
Zubereitung
Mit dem Pürierstab den geschälten Hanf zusammen mit dem Orangen- und dem Zitronensaft pürieren.
Die feingehackten Zwiebeln zugeben und noch kurz weitermixen.
Ungeschälter Hanf wird übrigens während der Zubereitung noch ein bisschen fester, als es anfänglich den Anschein hat. Gib also nicht zu früh mehr Hanf in die Masse, weil sie dir zu dünn vorkommt, sondern warte erst ein paar Minuten.
Und wenn du frische Kräuter zur Verfügung hast, machen sich auch diese sehr gut in einem Hanf-Dressing.