Eigentlich kaufe ich in der kalten Jahreszeit grundsätzlich keine Gurken, keine Tomaten und auch keinen Salat. Er hat im Winter einfach zu wenig Geschmack und der Verbrauch an Ressourcen für Herstellung, Verpackung und Transport stehen irgendwie für mich in keinem Verhältnis zum Genuss.
Aber dieser Radicchio hat mich irgendwie angelacht, und eigentlich wollte ich auch nur einen “ganz normalen” Rohkost-Salat mit Radicchio und Orangen machen.
Aber dann waren die Blätter so schön, die weißen Blattadern und die violett-rote kräftige Farbe …
Also habe ich die Blätter ganz gelassen und die übrigen Zutaten einfach in die Blätter hineingefüllt.
Das bedeutet aber, dass du, wenn es schnell gehen soll, die Radicchio-Blätter auch einfach in feine Streifen schneiden und mit den übrigen Zutaten vermischen kannst.
Und wenn es noch schneller gehen soll, und besonders, wenn der Salat nur eine Beilage ist, kannst du das Leinsamen-Dressing auch einfach durch etwas Orangensaft ersetzen, ggf. gewürzt mit gehacktem Ingwer oder ein paar Spritzern Ingwer-Shot.
Radicchio enthält den Bitterstoff Lactucopikrin, der früher Intybin genannt wurde. Wie alle Pflanzen, die Bitterstoffe enthalten, stimuliert daher auch Radicchio die Verdauung.
In einem Rohkost-Salat macht sich dieser bittere Radicchio besonders gut, wenn er mit etwas Süßem und etwas Fruchtigem kombiniert wird. In diesem Rezept habe ich Datteln und Orangen verwendet.
Hier findest du übrigens das Rezept für den Ingwer-Shot, den ich für das Leinsamen-Dressing verwendet habe. Alternativ kannst du einfach ein Stückchen Ingwer feinhacken und mitmixen.
Zutaten
Für den Salat
1 kleiner Radicchio-Kopf
2 Orangen
einige Zwiebelringe
etwa 2 Handvoll Bockshornklee-Sprossen
(oder z.B. Linsensprossen)
Für das Dressing
2 gehäufte EL Leinsamen – mind. 1 Stunde lang (oder über Nacht eingeweicht
2 feingehackte Datteln
3-4 EL Ingwer-Shot (oder ein Stück Ingwer nach Geschmack)
ein kleines Stück feingehackte Zwiebel
Saft einer Orange
Zubereitung
Dressing
Den Leinsamen mindestens 1 Stunde, gerne auch über Nacht einweichen. Zur Not tut´s auch mal eine kürzere Einweichzeit. Allerdings saugt der Leinsamen dann beim Mixen und danach etwas mehr Flüssigkeit auf, so dass du wahrscheinlich die in diesem Rezept angegebene Flüsigkeitsmenge erhöhen musst.
Vor Gebrauch das restliche Einweichwasser des Leinsamens abgießen und den Leinsamen zusammen mit den übrigen Zutaten im Mixer zu einer Art cremigem Dressing vermixen.
Radicchio-Salat
Vom Radicchio-Kopf den Strunk entfernen und vorsichtig die einzelnen Blätter vom Kopf entfernen.
Dabei fängst du unten an und legst dann langsam das Blatt frei, wobei du dich sozusagen an der Kante entlang arbeitest.
Ordne die schönsten Salatblätter auf einem großen Teller an. Sie können dabei einzeln als kleine Schüsseln auf dem Teller liegen oder dicht an dicht – wie auf dem Bild.
Falls du nicht genug “intakte” Radicchio-Blätter vom Salatkopf abmachen konntest, kannst du auch zwei Salatblätter so ineinanderstellen, dass evetuelle Risse oder Fehlstellen in den Blättern nicht an derselben Stelle des “Schüsselchens” zu liegen kommen.
Schneide die übrigen Radicchio-Blätter in feine Streifen.
Schneide nun die eine Orange in mundgerechte Stückchen und die andere Orange in relativ dünne Scheiben.
Fülle die Blatt-Schüsselchen nun abwechselnd mit Radicchio-Streifchen, Orangenstücken, Zwiebelringen, Bockshorn- oder Linsensprossen und Dressing.
Gib als Deko oben die Orangenscheiben und ein paar von den Sprossen drauf … et voilà:
ein farbenprächtiger, schnell gemachter Rohkost-Salat!