ALA in Wildkräutern

Nicht nur Mikroalgen und fette Seefische enthalten Alpha-Linolensäure, sondern auch frische Wildkräuter enthalten diese essenzielle ungesättigte Fettsäure, die abgekürzt auch ALA (Omega 3) genannt wird. Linolsäure (Omega 6) dagegen enthalten Wildkräuter viel weniger.

Weidetiere in freier Wildbahn bevorzugen sogar Pflanzen mit einem guten Omega 6:3-Verhältnis. Gezüchtete Weidegräser sind dagegen sehr Omega 3-arm.

Omega 3 in der modernen Tierhaltung

Und wenn die Kuh, das Schwein und das Huhn dann noch zusätzlich nur im Stall rumstehen und mit viel Kraftfutter und Getreide (Omega 6) gefüttert werden, ist das weder für unsere noch für die Versorgung der Tiere mit Omega 3 von Vorteil.

Rohkost mit viel frischen Wildkräutern

Aber nicht nur unsere Tiere, auch wir Menschen nehmen mit einer Rohkost-Ernährung, die viel frische Wildkräuter enthält, essenzielle Omega 3-Fettsäuren zu uns.

Allerdings ist bei den grünen Wildkräutern zu bedenken, dass zwar das Verhältnis 6:3 sehr gut ist, aber da der Fettgehalt der Kräuter insgesamt ja sehr gering ist, nehmen wir mit den Wildkräutern keine so riesigen Mengen auf, dass wir damit eine sehr nuss- und samenlastige Ernährung wieder „richten“ könnten.

Auch gewisse wilde Beerenfrüchte haben ein gutes 6:3-Verhältnis.

Aber warum ist dieses Verhältnis so wichtig?

Wie bereits erwähnt, kommt keine Zelle ohne Fett aus. Fette sind Bestandteile der Zellmembranen, die für den Körper ganz entscheidend wichtige Funktionen wahrnehmen.

Fette sind auch Ausgangssubstanz für eine laaaaange Reihe von Stoffwechselprodukten des Körpers.

Aber es gibt gewisse Organe, die besonders leiden, wenn das Omega 6:3-Verhältnis zu hoch ist.

Herz-Kreislauf-System

Da ist zum einen das Herz-Kreislauf-System. Hierzu gibt es tonnenweise Literatur.

Nervensystem – Gehirn

Außerdem sind Fette extrem wichtig für eine gute Funktion des Nervensystems.

So besteht unser Gehirn zu 20 % aus DHA. Nicht verwunderlich also, dass sich die Gehirnfunktionen und die Leistungsfähigkeit des Gehirns mit einem guten Omega 6:3-Verhältnis verbessern. Erwähnt werden in der Literatur beispielsweise Verbesserungen von ADHS-Symptomen, bessere Konzentration, bessere Gedächtnisleistungen und vieles mehr.

Auge

Den Omega 3-Fettsäuren wird auch eine positive Wirkung auf die Sehkraft zugeschrieben.

Haut

Außerdem kann zu viel Omega 6 im Verhältnis zu Omega 3 auch zu trockener Haut führen. Das klingt wie eine Kleinigkeit, ist es aber nicht. Ist die Haut trocken, kann das ein Zeichen dafür sein, dass überall im Körper Omega 3 fehlt, auch beispielsweise in den vielerorts im Körper vorhandenen Schleimhäuten, die dann womöglich ihren Aufgaben nicht mehr nachkommen können.

Entzündliches Milieu

Nicht zuletzt ist zu erwähnen, dass aus Omega 6-Fettsäuren im Körper entzündungsfördernde Stoffwechselprodukte entstehen, während aus Omega 3-Fettsäuren eher entzündungshemmende Stoffwechselprodukte gebildet werden.

Hier ist nicht die Rede von den physiologisch normalen, lebensnotwendigen, akuten Entzündungen, die der Körper ablaufen lässt, um irgendetwas, das eingedrungen ist (Bakterien beispielsweise oder auch das Gift einer Biene) wieder loszuwerden.

Hier ist von der Tatsache die Rede, dass zu viele Omega 6-Fettsäuren im Körper generell ein entzündliches Milieu schaffen. Es laufen dann leicht und vielerorts Entzündungen ab. Diese Entzündungen verlaufen oft still, d.h. unbemerkt, und sie werden leicht chronisch.  

Diese chronischen Entzündungen rücken mehr und mehr in den Fokus der Forschung und werden für viele der unzähligen und stark zunehmenden Zivilisationskrankheiten zumindest mitverantwortlich gemacht.

Bei der sogenannten Arterienverkalkung laufen eigentlich kleine Entzündungen in den Blutgefäßen ab. Erst als Folge dieser Entzündungen kommt es dann zu allerlei Ablagerungen an den entzündeten Stellen in den Gefäßen.

Auch bei den zahllosen Autoimmunkrankheiten laufen im Körper Entzündungen ab – ohne real erkennbaren, für den Menschen tatsächlich bedrohlichen Anlass.

Die Menschen haben Arthritis, Rheuma, Asthma und vieles mehr. Überall sind Entzündungen zumindest mitbeteiligt. Auch bei bestimmten Krebsarten spielen entzündliche Prozesse eine Rolle. 

Cholesterin

Auch die ganze Thematik rund um das Cholesterin gehört eigentlich mit zu den Fetten – und ist total spannend! Aber dieses Thema habe ich ganz bewusst hier – erstmal – ausgelassen.  

Und hier sind wir dann am Ende meines laaangen Textes über die Theorie zum Thema Fett in der Rohkost angelangt.

Im vierten und letzten Teil dieser Artikel-Serie über Fett in der Rohkost, der in Kürze erscheint, erzähle ich dir, was ich persönlich zu diesem Thema denke, und welche Konsequenzen meine mentale Reise durch die Welt der Fette für meine eigene Rohkost-Ernährung hatte.

Wenn du meine facebook-Seite Grün-roh-bunt likst, erfährst du sofort, wenn ich den nächsten Artikel zum Thema Fett in der Rohkost veröffentliche.