Heute ist es genau 3 Jahre her, dass ich angefangen habe, jede Menge Rohkost zu essen.
Aus diesem Anlass möchte ich dir ein bisschen darüber erzählen, was ich auf diesem Weg bis jetzt erleben durfte.
Bis jetzt, ja … denn ich bin sicher, die Rohkost wird mich bis an mein Lebensende begleiten.
Für mich ist die Rohkost einfach die „artgerechte“ Ernährung des Menschen 🙂
Ich selbst habe besonders am Anfang meiner Rohkostzeit diese Geschichten von Menschen geliebt, die dadurch, dass sie sehr viel Rohkost gegessen haben, von vielerlei Beschwerden befreit wurden. Diese Geschichten liebe ich immer noch, und vielleicht geht es dir ja ähnlich. Ich möchte dir schon allein deshalb meine eigene Geschichte nicht vorenthalten.
Eine meiner Sprachkurs-Schülerinnen hatte Histaminintoleranz, und wir haben darüber geredet. Abends, beim Googeln nach Histaminintoleranz, bin ich über Umwege (wie das halt beim Googeln so ist) auf die youtube-Videos von Charlotte Gerson gestoßen, in denen sie ausführlich die Gerson-Therapie ihres Vaters Dr. Max Gerson beschreibt.
Was sie sagte, leuchtete mir sofort ein:
Krankheiten haben zwei Ursachen – nämlich zu viel Gift im Körper und zu wenig von den lebensnotwendigen Nährstoffen, Mineralien und Vitaminen („toxicity and deficiency“).
Plötzlich habe ich all mein Kopfwissen, das ich schon immer hatte, richtig verstanden.
Es war, als wenn alle die bereits vorhandenen Teile eines Puzzlespiels, die überall herumlagen, sich innerhalb von drei Tagen plötzlich zu einem ganz klaren, schönen und leicht verständlichen Bild zusammengefügt hätten.
Ich wusste sofort, was sie sagte, stimmte. Da führte kein Weg dran vorbei – ich musste und wollte auf Rohkost umstellen.
Gesagt, getan – obwohl ich schon 52 war, stellte ich nach drei Tagen Einarbeitungszeit von einem Tag auf den andern auf etwa 50-70 % Rohkost um.
Ich war vorher jahrelang, jahrzehntelang nicht gesund gewesen. Heuschnupfen, Asthma, Allergien, „zu viel Magensäure“ und vor allem: stäääändig so müde und erschöpft und bestimmt ein Drittel bis ein Viertel der Zeit erkältet!
Entgiftungssymptome
Entgiftungssymptome blieben natürlich nicht aus.
Ich hatte Blähungen und ständig Hunger und zeitweise tat mir ein vor Jahrzehnten wurzelbehandelter Zahn sehr weh.
Und mir war schwindlig ohne Ende. Ziemlich lange.
Ein schönes Gefühl war das wahrlich nicht, eigentlich hat es lange gedauert, bis die schönen Gefühle kamen.
Aber ich hatte verstanden und ich war keine Sekunde im Zweifel, dass ich das Richtige tat.
Was hat sich verändert?
Meine Reisekrankheit ist (fast) verschwunden. Die hatte ich fast schon, seit ich ein Baby war. Ich dachte daher, das wäre angeboren, und hatte in keinster Weise damit gerechnet, dass sich das jemals ändern könnte. Aber in der Tat war das die erste positive Veränderung, die ich bemerkte. Bereits nach ungefähr drei Wochen stellte ich erstaunt fest, dass mir beim Autofahren viel weniger schlecht wurde.
Ich brauche 1½ – 2 Stunden weniger Schlaf. Früher brauchte ich 8 Stunden Schlaf, um einigermaßen leistungsfähig zu sein. Heute wache ich meistens nach 6 – 6½ Stunden Schlaf von selbst auf und bin wach.
Trotzdem bin ich viel fitter als früher. Wie oft war ich nicht schon vormittags mit meinem Kaffee dagesessen und hatte mir sehnlichst gewünscht, nur einmal erleben zu dürfen, wie es ist, wenn man mal nicht müde ist … Heute habe ich Energie. Ich bin morgens fit und brauche keine lange Anlaufzeit mehr. Das Gefühl von Müdigkeit ist eigentlich recht selten geworden. Ein riesiges Geschenk der Natur!
Viele, viele Jahre lang war ich ständig erkältet. Ich schätze mal, dass ich mindestens ein Viertel meiner Zeit erkältet war.
Dieser Punkt ist zwar noch immer eine Baustelle bei mir, aber heute sind diese Erkältungen viel seltener geworden. Und wenn ich mich erkälte, dann ist es laaaange nicht so schlimm und meist nach 2 Tagen auch wieder vorbei. Also bin ich guter Dinge, dass sich das noch weiterhin verbessern wird.
Ich habe keinen Schlafdreck mehr in den Augenwinkeln beim Aufwachen. Ich dachte immer, das hat jeder. Jedenfalls habe ich das immer gehabt. Heute habe ich das nur noch, wenn ich meine kurzen Erkältungsanflüge habe. Also hat Schlafdreck nicht jeder, er ist ein Zeichen, dass der Körper mit allen Mitteln versucht, den Dreck loszuwerden, den “sein Mensch” in ihn hineingestopft, auf ihn draufgeschmiert und eingeatmet hat 🙂
Meine Zunge ist viel weniger belegt. Kein Wunder, wenn man nicht mehr Zucker und Weißmehl ohne Ende futtert, so wie ich das immer gemacht habe …
Meine Körpergerüche haben sich enorm verändert. Und weil das so ist, kommen Leute, die sich ganz oder überwiegend von Rohkost ernähren, auch ohne die stinkenden Chemiebomben unter den Achselhöhlen aus. Auch das hatte ich anfangs gar nicht erwartet und empfinde es als einen sehr, sehr angenehmen „Nebeneffekt“ der Rohkost.
Es hieß immer, ich hätte zu viel Magensäure. Der Magen brannte, ich hatte Sodbrennen. Zwei Jahrzehnte lang schluckte ich deswegen verschiedene Medikamente. Heute habe ich dieses Magenbrennen nur noch, wenn ich zu viel von ein paar (wenigen) Lebensmitteln esse, die ich nicht vertrage, und bezeichnenderweise eben auch, sobald ich mich für länger als 1-2 Tage hauptsächlich von gekochter Kost ernähre.
Ich habe im letzten Winter nicht gefroren. Ein tolles Gefühl. Seit ich denken kann, habe ich immer zu denen gehört, die am meisten gefroren haben. Dieses schöne neue Lebensgefühl habe ich hier auf dem Blog in dem Artikel Rohkost im Winter ausführlicher beschrieben.
Ich war auch etwas übergewichtig und habe durch die Rohkost einige Kilo abgenommen, so dass ich heute das gleiche Gewicht habe wie damals als junge Frau. Ich hatte nicht mit der Rohkost angefangen, um abzunehmen. Auch dies war “nur” ein sehr angenehmer Nebeneffekt.
Mein Asthma und meine das ganze Jahr über laufende Nase sind verschwunden.
Meine Allergien sind auf ein Minimum reduziert. Ich kann heute stundenlang mit Rauchern und Haustieren zusammensein, bevor ich dann leichte Symptome merke. Früher konnte ich das nicht mal eine halbe Stunde lang, obwohl ich mich vor solchen „Events“ mit Medizin vollgestopft hatte.
Auch Heuschnupfen hatte ich bereits als ganz kleines Kind. Der ist auch weg.
Alle Medikamente, die ich eingenommen hatte, und das waren zeitweise 4-5 verschiedene Sorten täglich, brauche ich nicht mehr. Ich habe sie entsorgt.
Atemübungen
Es ist mir aber sehr wichtig, zu erwähnen, dass ich etwa zeitgleich mit meiner Umstellung auf Rohkost auch begonnen habe, sehr diszipliniert und täglich Atemübungen zu machen, und ich weiß von sehr vielen Menschen, die alleine dadurch erfolgreich ihr Asthma, ihre Allergien, häufige Erkältungen und vieles mehr in den Griff bekommen haben.
Diesen Atemübungen verdanke ich sehr, sehr viel.
Meilensteine auf meinem Rohkost-Weg
Ich habe herausgefunden, wie ich in der Rohkost genügend Energie bekomme. Nur Nüsse, Trockenfrüchte und Bananen sind da keine Lösung.
Ich habe mich auch systematisch dahintergeklemmt, neue Rohkost-Rezepte auszuprobieren. Dinge, die mir schmecken, so dass meine Rohkost viel abwechslungsreicher wurde.
Ich habe mein Omega 6 : 3 –Verhältnis optimiert und bin dabei relativ konsequent.
Ich habe gelernt, rohköstliche Vorräte anzulegen, so dass die Planung viel einfacher geworden ist.
Andere Lebensbereiche
Aber auch sonst hat die Umstellung auf Rohkost zahlreiche kleine und große Veränderungen mit sich gebracht.
Beispielsweise ist meine Mülltonne meistens fast leer. Nicht viel mehr als einige verlorene dünne Plastiktüten tummeln sich dort unten am Boden der Tonne. Du weißt schon, diese dünnen Plastiktüten, in die im Supermarkt die Bio-Waren angeboten werden.
Mein Mindset und meine Werte haben sich verändert, und damit auch meine beruflichen Zukunftswünsche.
Seit 7 Monaten blogge ich regelmäßig, und in ein paar Jahren möchte ich gerne von meinen Rohkost-Seminaren, den Rohkost-Coaching-Sitzungen und von E-Books rund um die Rohkost leben können 🙂
Danke, liebe Leserin & lieber Leser!
Der heutige Tag ist auch ein hervorragender Anlass, um mich bei dir, liebe Leserin und lieber Leser, für alle deine Unterstützung bei den Anfängen meines Rohkost-Blogs ganz, ganz herzlich zu bedanken – für deine Likes, dein Teilen und Kommentieren von Beiträgen und für dein Feedback, über das ich mich immer sehr freue ♥ ♥ ♥
Ach ja, noch eine Kleinigkeit gibt es zu feiern:
Seit gestern hat mein Blog nach 7-monatigem regelmäßigem Bloggen nun eeeeeendlich ein Bild von mir, und sogar noch eins, mit dem ich mich irgendwie identifizieren kann.