In diesem Wildkräuter-Special, das sich aus vielen Blogbeiträgen zusammensetzt, möchte ich meine Begeisterung für die wunderbare Welt der Wildkräuter mit dir teilen.
Hier findest du jede Menge Wissenswertes über die heimischen Wildkräuter und sehr viele praktische Tipps zum Sammeln von Wildkräutern.
Außerdem findest du zahlreiche ausführliche Wildkräuter-Portraits und jede Menge Rohkost-Wildkräuter-Rezepte.
Aber hier nun zunächst einmal eine ausführliche Einführung in die Welt der Wildkräuter.
Wenn du dich lieber den praktischen Aspekten zuwenden möchtest, dann folge einfach den obigen Links.
Ansonsten nun zunächst ein paar allgemeine Bemerkungen, bevor wir weiter unten tiefer in die Materie einsteigen 🙂
Wie viele essbare Wildkräuter gibt es denn?
Ganze 1500 essbare Wildpflanzen gibt es in Mitteleuropa – das sind unglaublich viele!
Diese essbaren Wildpflanzen lassen sich in die vier Gruppen Gemüsepflanzen, Würzkräuter, Grundteekräuter und Heilkräuter einteilen.
Kräuterwissen ist unverzichtbar
Aber wenn auch die allermeisten unserer Wildpflanzen essbar sind, so gibt es doch Ausnahmen.
Es gibt Wildpflanzen, die einfach nur unangenehm schmecken. Das macht nichts. Man kann sie ausspucken.
Aber es gibt eben auch mehr oder weniger giftige Pflanzen in der Natur – und manche von ihnen können von Ungeübten auch mit essbaren Wildkräutern verwechselt werden.
Und einige dieser Wildpflanzen sind sogar tödlich giftig !!
Dabei reicht es bei Weitem nicht aus, sich im Internet oder in irgendeinem Pflanzenbuch schlau zu machen.
Mache Wildkräuterführungen mit
Ich rate dir deshalb dazu, unbedingt mindestens eine – viel besser aber mehrere Kräuterführung mitzumachen, bevor du als Laie losziehst, um Wildkräuter zu sammeln.
Und wenn du die Kräuterführung(en) bei dir am Wohnort mitmachst, hat das außerdem den Vorteil, dass du genau diejenigen Pflanzen und ihre eventuellen giftigen Doppelgänger kennenlernst, die in deiner Gegend auch heimisch sind.
Auch im Rahmen meiner Rohkost-Kurse findet eine Kräuterwanderung statt, und wir werden uns die Wildkräuter in meinem Permakulturgarten anschauen.
Ich finde, man muss die Wildkräuter einfach gesehen haben, um sie zu kennen. Gerne auch mehrmals, um es sich einzuprägen. Man muss gesehen haben, wo sie gerne wachsen, man muss sie gesehen, berührt und geschmeckt haben – erst dann kann man sein Wissen und seine eigenen Erfahrungen zu einem schönen Ganzen verbinden.
Warum sind Wildkräuter so wertvoll?
Wildkräuter gehören zur natürlichen Nahrung des Menschen
Grüne Blätter in allerlei Form haben wir Menschen schon immer gegessen.
Man kann sich darüber streiten, wie viele Wildkräuter unsere frühen Vorfahren gegessen haben, und genau das tut man auch. So haben beispielsweise die verschiedenen Richtungen der Rohkost-Ernährung oder auch Vertreter der Paläo-Ernährung teilweise ganz unterschiedliche Auffassungen.
Aber dass wir schon immer grüne Blätter und Stängel – und damit auch Wildkräuter – gegessen haben, steht außer Frage.
Grüne Blätter gehören zur natürlichen Nahrung des Menschen!
Wildkräuter haben sehr viel Chlorophyll
Aber wahrscheinlich ist dir bereits aufgefallen, dass die Blätter der Wildkräuter fast ausnahmslos ein dunkleres, intensiveres oder saftigeres Grün aufweisen als unsere gezüchteten Salat- oder Gemüsepflanzen, denn Wildkräuter enthalten in der Regel mehr von dem grünen Pflanzenfarbstoff Chlorophyll.
Ohne Chlorophyll kein Leben
Der Name sagt es schon: Chlorophyll bedeutet „frisches, grünes Blatt“. Chlorophyll wandelt die Lichtenergie der Sonnenstrahlen in chemische Energie um und speichert sie in Form von Glucose, Stärke und anderen pflanzlichen Kohlenhydraten.
Ohne Chlorophyll – also ohne grüne Pflanzen und ohne grüne Algen – gäbe es wohl kein Leben auf der Erde.
Chlorophyll und unser roter Blutfarbstoff
Dabei ähneln sich das grüne Chlorophyll der Pflanzen und unser menschlicher roter Blutfarbstoff, das Hämoglobin, zum Verwechseln. Einziger Unterschied: Im Zentrum des Chlorophyll-Moleküls sitzt ein Magnesium-Ion, im Zentrum des Hämoglobins ein Eisen-Ion.
Viele Rohkostpioniere, wie z.B. auch Ann Wigmore, sprachen diesem Chlorophyll eine große Bedeutung für unsere Blutbildung zu. Laut ihnen erhalten wir durch eine reichliche Versorgung mit Chlorophyll – und mit genug Eisen (das übrigens auch reichlich in Wildkräutern enthalten ist) – alle Bestandteile, die für die ausreichende Bildung des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin notwendig sind.
Und da Hämoglobin für den Sauerstofftransport im Körper verantwortlich ist, ist eine ausreichende Versorgung mit Chlorophyll eine wichtige Maßnahme, um „Energie zu tanken“ und uns leistungsfähig zu erhalten.
Heute weiß man zwar, dass das Chlorophyll nicht direkt durch den Darm aufgenommen und in unserem Körper in Hämoglobin umgewandelt wird. Das Chlorophyll wird allenfalls in seine Bestandteile zerlegt resorbiert.
Aber das tut der Tatsache keinen Abbruch, dass Chlorophyll im menschlichen Körper vielfältige Wirkungen entfaltet.
Chlorophyll ist eiweißreich, stark basisch und hat eine wundheilende und antibakterielle Wirkung.
Wildkräuter und ihre Inhaltsstoffe
Alle unsere Gemüsesorten, unsere Salate usw., die wir im Supermarkt kaufen oder im Garten anbauen, sind gezüchtete Pflanzen, die ursprünglich auf wild in der Natur wachsende Pflanzen zurückgehen.
Durch verschiedene Zuchtmaßnahmen hat man sie im Laufe der Zeit so verändert, wie man sie gerne haben wollte.
Beim Züchten verfolgt man Zuchtziele, man hat also ein Ideal vor Augen.
Oft möchte man einfach größere und schnellerwachsende Blätter, Früchte, Knollen oder was auch immer.
Das erreicht man, indem man konsequent immer die Pflanzen auswählt, die auf mehr Stickstoffdünger mit mehr Wassereinlagerung in ihre Zellen reagiert – nach dem Prinzip:
Mehr Wasser – mehr Gewicht – mehr Geld.
Aber dabei verwässern eben die wertvollen Inhaltsstoffe. Sie werden verdünnt.
Wildkräuter enthalten sehr viele Mineralien, Vitamine und Spurenelemente
So kann man ganz allgemein sagen, dass unsere Wildkräuter viel mehr Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente enthalten als die allermeisten Gemüsepflanzen oder Salate. Eventuelle Ausnahmen bestätigen hier nur die Regel.
Und übrigens: Auch Bio-Bauern düngen. Sie benutzen dafür eben nur keinen Mineralstoffdünger, sondern natürliche Dünger wie Kompost, Gülle, Mist, aber auch Steinmehle, Lupinenmehl usw.
Weil dabei nicht immer dieselben Stickstoffmengen möglich sind, sind Bio-Exemplare im Supermarkt oft kleiner als die konventionellen.
Und nun schweife ich kurz mal ein bisschen ab:
Weil das so ist wie soeben beschrieben, wandern bei meinen Einkäufen (ich kaufe so gut wie nur Bio!) die größten Exemplare der jeweiligen Gemüsesorte oft absichtlich nicht in die Einkaufstasche. Denn genau die haben ja oft den meisten Stickstoffdünger abbekommen. Und viel Stickstoff bedeutet viel Wassereinlagerung!
Sekundäre Pflanzenstoffe
Ein anderes Ziel der Züchtung bestand beispielsweise darin, Bitterstoffe aus einer Pflanze heraus zu züchten. Mit dem Ergebnis, dass Salat im Vergleich zu Wildkräutern oft geradezu fad schmeckt.
Wildkräuter dagegen sind viel reicher an den sogenannten sekundären Pflanzenstoffen, zu denen die Bitterstoffe gehören.
Die sekundären Pflanzenstoffe der Wildkräuter entfalten in unserem Körper eine ungeahnte Vielfalt an positiven (und bei Überdosierung auch negativen) Wirkungen.
Genau auf diesen sekundären Pflanzenstoffen beruhen ein großer Teil der vielfältigen Heilwirkungen unterschiedlicher Wildkräuter.
Die Bitterstoffe stimulieren beispielsweise unsere Leber, regen die Verdauung an unterstützen die Entgiftung.
Viele Wildkräuter wirken daher entgiftend und/oder können Schadstoffe im Körper binden und/oder Entzündungen hemmen und vieles mehr.
Flavonoide, Anthocyane, Glykoside, Karotinoide – all das sind Stoffgruppen, von denen du sicher schon gehört hast. Sie alle gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen.
Abnehmen mit Wildkräutern
Wildkräuter sind in mehrerer Hinsicht hervorragend geeignet, wenn man abnehmen möchte.
Grüne Pflanzen haben ganz allgemein einen hohen Wassergehalt, was im Umkehrschluss bedeutet, dass sie kalorienarm sind.
Dabei sind sie gleichzeitig eiweißreich und enthalten oft auch wertvolle Omega 3-Fettsäuren.
Und wie bereits erwähnt, sind Wildkräuter reich an Mineralien, Vitaminen, Spurenelementen und sekundären Pflanzenstoffen.
Unterversorgung als Ursache für Übergewicht
Nun gibt es eine Theorie, die mir sehr plausibel erscheint und die besagt, dass viele Übergewichtige deshalb so viel essen, weil ihnen eigentlich Mineralien, Vitamine und/oder Spurenelemente fehlen.
Der Körper verlangt nach mehr und mehr, in der Hoffnung, endlich das zu bekommen, was ihm fehlt. Stattdessen bekommt er oft nur minderwertige Fertigprodukte, die seine Defizite bei Weitem nicht ausgleichen können.
Also signalisiert er Heißhunger!
Deshalb ist es für ein erfolgreiches Abnehmen von ungeheurer Wichtigkeit, dass der Körper mit ausreichend Mineralien, Vitaminen, Spurenelementen, wertvollem Eiweiß und Omega 3-Fettsäuren versorgt wird, um den oft schon jahrelang bestehenden Mangel auszugleichen.
Zu all dem leisten die Wildkräuter einen sehr wertvollen Beitrag – bei gleichzeitiger Kalorienarmut.
Wildkräuter sind also fürs Abnehmen wie geschaffen … ooh, halt mal, nicht WIE geschaffen, sie SIND dafür geschaffen 🙂
Denn – wir erinnern uns – Wildkräuter gehören zur natürlichen Ernährung des Menschen.
Wildkräuter haben viele Ballaststoffe
Außerdem sind Wildkräuter ballaststoffreich.
Ballaststoffe sind unverdauliche Kohlenhydrate. Es sind die Nahrungsbestandteile, die der Mensch nicht zur Energiegewinnung heranziehen kann. Ballaststoffe können im Körper also nicht in „Kalorien“ umgewandelt werden.
Schon allein aus diesem Grunde sind Ballaststoffe auch beim Abnehmen von großer Bedeutung.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, dass ein Erwachsener pro Tag mindestens 30 g Ballaststoffe zu sich nehmen sollte – Richtwerte, die der Durchschnitt der deutschen Bevölkerung jedoch bei weitem nicht erreicht.
Diese 30 g Ballaststoffe pro Tag kriegt ein ganz normaler Durchschnittsbürger “kaum runter”.
Dabei war der Ballaststoffgehalt in der Nahrung unserer Vorfahren noch viel, viel höher als die empfohlenen 30 g täglich.
Ballaststoffe stimulieren und verbessern die Verdauung, reinigen den Darm und unterstützen die Darmflora und die Darmgesundheit.
Alleine schon über die Wichtigkeit der Ballaststoffe in unserer Ernährung könnte man ein ganzes Buch schreiben.
Ballaststoffe geben dem Darm „etwas zu tun“ und stimulieren so den Darm, sich zu bewegen. Sie geben Fülle und Sattheitsgefühl.
Wildkräuter sind Präbiotika
Und als sogenannte Präbiotika ernähren sie die Darmbakterien, die ihrerseits aus diesen Ballaststoffen sehr interessante Stoffwechselprodukte freisetzen und herstellen.
Wildkräuter gibt’s schon sehr früh im Frühjahr
Nach einem langen Winter ohne nennenswerte Mengen an frischem Grün freuen wir uns ganz besonders auf das erste Grün, das uns die Natur zu bieten hat.
Da ist es doch schön, dass Wildkräuter im Frühjahr viele, viele Wochen vor den meisten unserer Gartenkräuter und Gemüsepflanzen „in die Gänge kommen“.
Löwenzahn, Gänseblümchen, Giersch, Brennnessel, Scharbockskraut, Bärlauch & Co kann man schon ernten, bevor überhaupt nur daran zu denken ist, die Salatsetzlinge auch nur auszupflanzen.
Schneckenresistent
Eine der ganz wichtigen Funktionen sekundärer Pflanzeninhaltsstoffe ist der Schutz vor Fressfeinden.
Züchten wir beispielsweise bitterstoffarme Nutzpflanzen, verlieren diese ihren Fraßschutz.
Schnecken und andere Tiere machen sich daher viel eher über den Salat her als über direkt daneben stehende Wildkräuter. Wann sieht man schon mal einen von Schnecken total abgefressenen Löwenzahn oder Spitzwegerich?
Namen der Wildkräuter
Bei sehr vielen Wildkräutern lassen entweder der deutsche oder der lateinische Name oft Rückschlüsse auf den Standort, den Nutzen oder auf Inhaltsstoffe der Pflanzen zu.
Ein Beispiel hierfür ist der Giersch, der früher bei Gicht zum Einsatz kam. Auf Lateinisch heißt der Giersch Aegopodium podagraria, wobei Podagra ein akuter Gichtanfall am großen Zeh ist.
Ein anderes Beispiel ist das Schöllkraut, das im Volksmund auch Warzenkraut genannt wird – ja, eben weil es bei Warzen angewendet wurde und noch wird.
Die „Bären-Wildkräuter“
Besonders kräftige Wildkräuter und solche mit starker Heilwirkung – Pflanzen mit Bärenkräften sozusagen – erhielten oft „Bär“ als Bestandteil ihres Namens.
Man denke nur an den Bärlauch und den Bärenklau, die Bärentraube, die Bärwurz und den Bärlapp.
Die „Hunds-Wildkräuter“
Weiterhin ist auffällig, dass vor allem für den Menschen wertlose Pflanzen, die einer Nutzpflanze ähneln, Tiernamen tragen, und dafür muss als Tier – leider – oft der Hund herhalten.
Hier impliziert „Hund“, dass dieses Kraut im Vergleich zur oft eng verwandten, vom Menschen genutzten Pflanze „unecht”, gewöhnlich oder wild ist.
Beispiele hierfür sind die Hundskamille, die Hundspetersilie, die Hundsrose, das Hundsveilchen (Viola canina) etc.
Die „gemeinen“ Wildkräuter
Sehr, sehr viele Wildkräuter tragen das Wort „Gemeine(r)“ in ihrem Namen, was einfach nur bedeutet, dass dieses Wildkraut sehr stark verbreitet, also gewöhnlich, war – wie beispielsweise die Gemeine Schafgarbe, der Gemeine Beifuß oder das Gemeine Veilchen.
Die „echten“ Wildkräuter
Die meist sehr engen Verwandten der “Hunds”-Wildkräuter oder der “Gemeinen” Wildkräuter erhielten dagegen oft das Attribut „Echte(r)“ – meist weil sie entweder seltener oder nützlicher waren.
Viele der “Hunds-” oder “Gewöhnlichen” Arten haben eben auch ein “Echtes” Gegenstück. So gibt es beispielsweise eine Echte Kamille, ein Echtes Veilchen oder einen Echten Beifuss.
Wildkräuter und Signaturenlehre
Du brauchst die Signaturenlehre nicht zu kennen, um mit viel Freude, Spaß und Erfolg Wildkräuter bestimmen, sammeln und zu leckeren Rohkost-Rezepten verarbeiten zu können.
Da die Signaturenlehre aber meine eigene Fantasie anregt und mich zum Nachdenken bringt, möchte ich sie dir hier trotzdem kurz vorstellen.
Uralte, universelle Lehre von den Zeichen in der Natur
Die Signaturenlehre ist eine uralte Lehre von den Zeichen in der Natur.
Sie ist eine uralte, universelle Art und Weise, den Kosmos und seine Zusammenhänge zu erklären.
Im Kosmos gibt es universelle Merkmale wie beispielsweise Farbe, Form, Geruch, Geschmack, Standort, Charakter, Entstehungszeit u.v.m.
Diese Merkmale ziehen sich durch den ganzen Kosmos und sind im Kleinen wie im Großen zu finden, in einem Himmelsgestirn ebenso wie in einem menschlichen Organ oder in einer kleinen Pflanze.
Wo immer diese Merkmale im Kosmos auftreten, entsprechen sie sich in ihrer Bedeutung, es besteht eine Verbindung zwischen ihnen.
Bohne, Walnuss und Herbstzeitlose
Im Rahmen der Signaturenlehre hilft dann beispielsweise die Bohne wegen ihrer Nierenform gegen Nierenleiden, die Walnuss, die aussieht wie ein Gehirn und voller für das Gehirn sehr wertvoller Omega 3-Fettsäuren steckt, wird bei Hirnleiden eingesetzt und auch mit der Herbstzeitlose, deren Zwiebel von der Form her an eine gichtkranke große Zehe erinnert, werden noch heute Gichtleiden behandelt.
Geschichte der Signaturenlehre
Die Signaturenlehre war im Altertum weit verbreitet, aber auch in der chinesischen und der ayurvedischen Medizin sowie im Schamanismus spielt sie eine wichtige Rolle.
Dabei gibt es nicht nur „die eine“ Signaturenlehre. Signaturenlehren sind in vielen Kulturen Bestandteil des Volkstums und es gibt eine Vielzahl individueller Auslegungen und Ausprägungen der Signaturenlehre.
Schriftlich formuliert und konkretisiert wurde die Signaturenlehre in Europa im 16. Jahrhundert von Paracelsus von Hohenheim und dem Italiener Giambattista della Porta. In ihren Werken haben die beiden ein komplexes System von miteinander in Verbindung stehenden Pflanzen, Tieren und Gestirnen beschrieben.
Homöopathie und Signaturenlehre
Auf der Signaturenlehre beruht auch die Homöopathie.
Der Begriff „homoios pathos“ bedeutet „ähnliche Leiden“. Getreu dem Ähnlichkeitsprinzip wird in der Homöopathie versucht, „Ähnliches mit Ähnlichem zu heilen“.
Man geht davon aus, dass eine Pflanze, die bei gesunden Menschen bestimmte Symptome hervorruft, einen Kranken genau von den Krankheiten, die mit diesen Symptomen einhergehen, heilen kann.
Bekannt ist der Selbstversuch des Begründers der Homöopathie, Samuel Hahnemann, mit Chinarinde, die gegen Malaria, einer Krankheit, die typischerweise mit heftigen Fieberschüben einhergeht, eingesetzt wurde und wird.
Im Selbstversuch löste Chinarinde bei Hahnemann Fieber aus, was sie im Rahmen der Homöopathie zu einem geeigneten Mittel machte, um Fiebersymptome zu bekämpfen.
Unkraut oder Wildkraut?
Diese Frage ist ganz einfach zu beantworten.
Ein Unkraut ist ein Kraut am falschen Platz!
Und was ist ein falscher Platz … fragst du nun vielleicht?
Nun, das bestimmt der Mensch, in dessen Obhut sich das Land befindet, auf der die Pflanze steht. Es ist Definitionssache.
Für einen konventionellen Landwirt, der auf seinem Feld eine Weizen-Monokultur anstrebt, ist alles andere außer Weizen auf diesem Feld ein Unkraut.
Der eine bringt bereits beim Anblick des ersten Gänseblümchens im Rasen seine chemischen Abwehrwaffen in Stellung, der andere macht sich einen Gänseblümchen-Salat oder bindet Kränze fürs Haar.
Eine botanische oder naturwissenschaftliche Definition für den Begriff Unkraut gibt es nicht.
Beikräuter
In der ökologischen Landwirtschaft und in der Permakultur, wo man eher in Ökosystemen als in den Kategorien nützlich und schädlich denkt, spricht man heute oft von „Beikräutern“ und vermeidet damit den negativen Ausdruck „Unkräuter“.
Wildkräuter-Special
Das war die Einführung in die wunderbare Welt der Wildkräuter.
Aber das Wildkräuter-Special hier auf dem Blog hat noch viel, viel mehr zu bieten.
Du findest praktische Tipps zum Sammeln, viele Wildkräuter-Portraits und jede Menge Wildkräuter-Rezepte. Klicke dazu einfach auf die Links ganz oben in diesem Artikel.