Wenn man auf Rohkost umstellt, ist es ganz natürlich und legitim, dass man Gerichte und Nahrungsmittel vermisst, die man eigentlich mag oder die für den Einzelnen mit positiven Gefühlen und Erlebnissen verbunden sind.

Nicht wenige haben ursprünglich aus gesundheitlichen Beweggründen mit der Rohkost angefangen – und eben nicht, weil es in der Kost des “Durchschnittsbürgers” in unserer Gesellschaft keine leckeren Gerichte gab. Ich selbst gehöre auch zu dieser Gruppe.

Was man vermisst, sind aber oft nicht bestimmte Zutaten an sich, sondern bestimmte, wohlbekannte Geschmackserlebnisse. In vielen Fällen kann man jedoch diese Geschmackserlebnisse auch mit der rohköstlichen Zubereitung hervorzaubern.

Bei einer Hackfleischsoße zum Beispiel vermisse ich nicht das Fleisch an sich, sondern diesen weichen, etwas elastischen Biss, die etwas fettige Saftigkeit und den Geschmack der Gewürze.

Gut, das kriegen wir auch ohne Fleisch sehr gut hin 🙂

Mit diesem roh-veganen Walnuss-Hack-Rezept zum Beispiel:

Zutaten

100 g Walnüsse
8 getrocknete Tomaten (bei kleinen Tomaten etwas mehr)
2 kleinere Portobello (kleingeschnitten) – oder die entsprechende Menge Champignons
½ Zwiebel
1 rote Paprika
Gewürze – nach Belieben – z.B.:
2 Knoblauchzehen
2 Scheibchen Inwer
Kurkumapulver, Pfeffer, Paprikapulver

Vorbereitung

Walnüsse, getrocknete Tomaten und die kleingeschnittenen Portobello über Nacht in getrennten Schälchen einweichen. Dabei nicht mehr Wasser verwenden, als dass die Zutaten gerade bedeckt sind.

Zubereitung

Die Walnüsse, die eingeweichten Tomaten, die halbe Zwiebel und die Paprika kleinhacken und in den Mixer geben. Den abgetropften, bereits kleingeschnittenen Portobello dazugeben.

Falls du (wie ich) mit Knoblauch und Ingwer würzen möchtest, dann hacke beide Zutaten ganz fein und gib sie gleich zu Anfang mit in den Mixer.

Auch die anderen Gewürze je nach Geschmack dazugeben. Ich habe hier mit Kurkuma, Pfeffer und Paprikapulver gewürzt. Aber du kannst natürlich auch noch Chili hinzugeben oder mit Kräutern wie Oregano, Thymian u.ä. würzen. Du kannst die Masse auch salzen oder mit Tamari-Sauce würzen. Dabei ist zu beachten, dass getrocknete Tomaten manchmal bereits reichlich Salz enthalten.

Mixen, bis fast die gewünschte Krümelstruktur entstanden ist.

Dann löffelweise das Einweichwasser der Pilze und Tomaten hinzugeben. Dabei das Wasser sehr vorsichtig dosieren, damit die Masse nicht zu flüssig wird.

Dann die Masse im Mixer weitermixen, aber nur so lange, bis eine saftige, zusammenhängende Masse entsteht.

Das Ganze soll nicht homogen werden. Das gelingt mir besser, wenn ich zu Beginn so wenig Flüssigkeit wie möglich zugebe, und erst dann, wenn eine gleichmäßige “Krümelstruktur” entstanden ist, löffelweise das Einweichwasser hinzugebe.

Je nach Saison bildet rohes Walnuss-Hack die Grundlage für viele Gerichte. Unterschiedlich gewürzt, in Blätter eingerollt als Rouladen oder auch als Chili sin Carne hat es sehr vielfältige Anwendungsmöglichkeiten.

Serviert habe ich das rohe Walnuss-Hack dieses Mal auf einem Bett aus kleingehackten grünen Blättern (Radieschen, Palmkohl, Ewiger Kohl, Lauchgrün, Giersch), die ich mit etwas geraspeltem Apfel vermengt habe und Hokkaido-Bandnudeln, die in Zitronensaft mariniert wurden.