Rohkost und Permakultur gehören einfach zusammen. Rohkost fängt nicht erst an, wenn die Waren im Supermarkt oder auf dem Wochenmarkt liegen. 

Eine Rohkost ohne nachhaltige Landwirtschaft gibt es nicht. Und auch eine Rohkost-Ernährung, bei der man sich freiwillig Chemikalien auf Haut und Haar aufträgt, ist widersinnig. 

Ich möchte dir deshalb kurz von meinem 72-stündigen Permakultur Design Kurs erzählen, den ich diesen Herbst in Südspanien absolviert habe, und den ich nur wärmstens empfehlen kann. Ach ja, und ich bekomme weder Prozente noch andere Vergünstigungen. 

Es war ein Riesen-Erlebnis. Sehr sympathischer Kursleiter, who “walks the talk”. Praktisch schon seit seiner Teenage-Zeit beschäftigt er sich mit der Permakultur und ähnlichen Themen und sein Wissen war – sowohl praktisch wie auch theoretisch – überaus beeindruckend.

Besonders gefallen hat mir, dass nur biologisch abbaubare Körperpflegeprodukte auf seinem Anwesen benutzt werden dürfen. So etwas liest man öfter mal auf Homepages, die Öko-Retreats u. Ä. anbieten, aber wenn man dann nachfragt, wird dies oft gar nicht ernst genommen. Auf meinem Permakultur-Kurs aber schon! Gleich am ersten Tag wurde das sogar kontrolliert, was mir persönlich sehr gut gefallen hat. 

Die Dusche war aus nachhaltigen Materialien selbst gebaut. Daneben befand sich die Kompost-Toilette im selben Baustil. Urgemütlich!

Die Dusche war aus nachhaltigen Materialien selbst gebaut. Daneben befand sich die Kompost-Toilette im selben Baustil. Urgemütlich!

Der Kursort liegt – sehr abgeschieden – in der Nähe von Granada, am Fuße der Sierra Nevada, eigentlich bereits in den Bergen. Unser Unterricht fand mit der schönsten Aussicht auf diese Berge statt. 

Die Verpflegung war vegan, sehr gemüse- und obstlastig und superlecker. Rohkost war dem Kursleiter durchaus ein Begriff, und auch eine der Gastdozentinnen war Rohköstlerin. Ich denke, wenn man im Voraus ankündigt, dass man Rohkost essen möchte, wäre das hier kein Problem. Überhaupt habe ich bei Mitarbeitern und Kursteilnehmern gleichermaßen sehr viel positives Interesse für meine Ernährungsweise erfahren. 

Ich selbst hatte im Vorfeld nicht erwähnt, dass ich Rohkost essen möchte, weil Menschen, die selbst kaum Rohkost essen, ja oft nicht klar ist, welche Mengen an Obst und Gemüse man in der Rohkost vertilgt. Ich befürchtete daher, dann die ganze Zeit Hunger zu haben.

Als meine “Körperpflegeprodukte” inspiziert wurden, hatte ich dann aber von der Rohkost erzählt. Ja – Deo aus Olivenöl, Kartoffelstärke und Natron, ein Gläschen Heilerde – und sonst nichts … das erfordert ja eine Erklärung 🙂

Bis zum Mittagessen ernährte ich mich ausschließlich von leckeren Früchten, z.B. Bananen und Feigen, und auch nachmittags gab es Obst. Bis zum nächsten Ort, wo man etwas einkaufen hätte können, war es ein Fußmarsch von ungefähr anderthalb Stunden. Auch Rohkost-Riegel gab es ab und an.  

Es gibt in dieser Gegend eine Vielzahl von Permakultur-Projekten, Yoga-Retreats, Aussteigern, Rohköstlern und vielen anderen Menschen mit alternativen Lebensstilen. Menschen aus ungefähr 50 verschiedenen Ländern versuchen in dieser Gegend auf verschiedenste Weise, einen Beitrag dazu zu leisten, diesen Planeten zu einem besseren Ort zu machen. 

Mitunter ein sehr angenehmes Gefühl, sich nicht ständig erklären zu müssen … 

Der Permakultur Design Kurs fand in der Sierra Nevada statt - in den Bergen. Das Gelände war terrassenförmig angelegt. Hier die Wurm-Farm auf der obersten Terrasse ...

Der Permakultur Design Kurs fand in der Sierra Nevada statt – in den Bergen. Das Gelände war terrassenförmig angelegt. Hier die Wurm-Farm auf der obersten Terrasse … Ein bisschen wie im Himmel – totale Ruhe, Sonnenschein, Wärme und tolle Aussicht dort oben 🙂